Freilandunterricht / Exkursion
Wir empfehlen, die Station 7 "Wasser ist Leben" zum Thema Gewässergüte (Teil A) gemeinsam mit Station 8 "Wasser ist Vielfalt" zum Thema Gewässerstruktur (Teil B) zu bearbeiten. Dazu empfiehlt es sich, die Klasse in zwei Gruppen zu teilen. Jede Station sollte jemand betreuen, der/die sich mit dem Thema etwas vertraut gemacht hat. Eine Vorexkursion durch die Betreuenden zeigt im Vorfeld geeignete Örtlichkeiten am Gewässer und das Artenspektrum der Bachabschnitte.
Teil A Bestimmung der Gewässergüte:
Die Schüler/innen sammeln Tiere in unterschiedlichen Bereichen (unter Steinen, in schnell strömenden Bereichen, an Sandablagerungen, im Geschwemmsel, auf Totholz etc.) und bestimmen gemeinsam die Tiere mit dem Bestimmungsschlüssel aus dem Koffer. Über Zeigerarten lässt sich anschließend die Gewässergüteklasse bestimmen.
Zeitpunkt:
Für kleine, als Exkursionsziel geeignete Gewässer, eignen sich besonders die Monate April bis Mai, da viele Wasserinsekten nun ihr letztes Larvenstadium erreicht haben, entsprechend groß und noch nicht geschlüpft sind.
Probestelle:
Die Stelle zur Beprobung sollte so lang sein, dass mindestens zwei Gruppen separat Platz finden, ohne sich zu stören und so zugänglich sein, dass die Kinder gefahrlos Steine im Wasser umdrehen und keschern können. Achten Sie aufgrund von Infektionsgefahren darauf, dass der ausgewählte Bach möglichst gering mit Abwasser belastet ist., sich also nicht direkt unterhalb einer Kläranlage befindet.
Checkliste:
Klippbretter, Stifte, Campingtisch, Fotoapparat, Gummistiefel, Drahtkescher/siebe, Federstahlpinzetten, Becherlupen, ggf. Handlupen (10-fache Vergrößerung), kleine weiße Sammelschüsseln, große Weißschale z. B. weißer Blumentopfuntersetzer für gemeinsame Besprechung, Handtuch, Thermometer, Bildbestimmungsschlüssel, Klemmbrett mit Bleistift, Radiergummi und Protokollbogen (mit Datum, Uhrzeit, Ort, Gewässer, Beschreibung der Probestelle [z. B. Beschattung, Substrat, Fließgeschwindigkeit, Wassertemperatur, Foto]).
Tipps und Tricks zum Sammeln und Beobachten:
Wir haben Ihnen eine Anleitung für die Kinder zusammengestellt, in der auf einer DIN A 4 Seite die wichtigsten Regeln aufgelistet sind.
Sie finden die Seite entweder im Handbuch zum Wasser-Erlebnis-Koffer oder hier im Downloadbereich als PDF.
Wir empfehlen Ihnen ergänzend folgendes Buch:
Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher?: Pflanzen und Tiere unserer Gewässer. Verlag: Franckh-Kosmos Verlag; Auflage: 16., vollständig überarbeitete Auflage 11. Juni 2008 , ISBN-10: 3440113736 ; ISBN-13: 978-3440113738
Teil B Bestimmung der Gewässerstrukturgüte:
Die Kinder kartieren und bewerten die Strukturgüte eines Bachabschnitts. Verwenden Sie hierzu am Besten den vereinfachten Kartierbogen für Kinder, den Sie im Koffer als Kopiervorlagefinden bzw. im Downloadbereich herunterladen können.
Grundsätzlich gilt:
Je zahlreicher und vielfältiger die Strukturen am Bach, umso größer das "Wohnraumangebot" und desto naturnäher, der Bach.
Natürliche Strukturen alleine machen noch keinen "lebendigen" Bach, auch die Wasserqualität muss stimmen. Sie wird über die Station "Wasser ist Leben" in Teil A ermittelt.
Gewässerstrukturen wie Sand- und Kiesbänke, Laubansammlungen oder Totholz sind natürliche Bestandteile des Baches und kein "Schmutz". "Sauber" bezieht sich bei Bächen auf das Fehlen von Schadstoffen, sauerstoffzehrenden Substanzen und Unrat im Gewässer.