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HOME - Gewässerentwicklung > Umweltbildung Wasser > Wasser-Erlebnis-Koffer >  Bezug BNE

Das Thema "Wasser" in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Im Jahre 2002 haben die Vereinten Nationen für die Jahre 2005 - 2014 die Weltdekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (BNE) ausgerufen. Sie verbinden damit die Vision, für alle Menschen Bildungschancen zu eröffnen, die es ihnen ermöglichen, sich Wissen anzueignen sowie Wertevorstellungen, Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive gesellschaftliche Veränderung erforderlich sind.
In Deutschland ist für die Koordination der Dekadeaktivitäten die Deutsche UNESCO-Kommission zuständig. Aktionspläne der Bundesländer und ein nationaler Aktionsplan setzen Eckpunkte, enthalten Bausteine und Maßnahmen, um Bildung für eine nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Jahresthemen wie 2008 "Wasser" setzen Schwerpunkte.
Anders als die klassische Umweltbildung richtet die BNE ihren Fokus nicht nur auf die Ökologie, sondern betrachtet daneben genauso die Ökonomie, soziale Aspekte sowie Kultur und Politik als auch die "Vier Säulen der Nachhaltigkeit". Diese Themenbereiche spiegeln sich in den verschiedenen Stationen des Wasserkoffers und den Erläuterungen des Handbuches.

BNE soll Kompetenzen fördern, die Zukunft zu gestalten. Das heißt, sie soll die Menschen befähigen, an einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung mitzuwirken. Sie sollen über Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen verfügen, die es ermöglichen, ökonomisches, ökologisches und soziales Handeln zu verändern, ohne immer nur auf akute Probleme reagieren zu müssen. Dies wird als Gestaltungskompetenz bezeichnet. Um diesen Begriff zu veranschaulichen, ist es sinnvoll, Teilkompetenzen aufzugliedern, die im Folgenden dargestellt und erläutert werden:

  1. Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen - Die Schüler/innen machen sich selbsttätig mit Ansichten und Argumentationen anderer Kulturen im Hinblick auf einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit vertraut, würdigen und nutzen diese Ansichten sowie Argumentationen in ihren Darstellungen, Argumenten und Bewertungen von Sachverhalten. Sie stellen an Beispielen Vermutungen auf, welche Auswirkungen ihr eigenes Handeln sowie das ihrer nächsten Umgebung (Elternhaus, Schule, Region) auf Ressourcenverbrauch, Schadstoffeinträge oder die Verteilungsgerechtigkeit haben. Sie erkennen die Perspektiven unterschiedlicher Kulturen, würdigen diese und nutzen sie verständigungsorientiert. Die Kinder können das Gleichheitsprinzip in ihrem Handeln einsetzen. Sie wissen, dass alle Menschen auf dieser Welt das gleiche Recht auf ein friedliches Leben haben, in dem grundlegende Bedürfnisse gesichert sind.
  2. Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
    Die Schüler/innen lernen, vorausschauend zu denken. Sie werden angeregt, eigene Zukunftsvisionen und -wünsche auszudrücken. Ihre Kreativität, Fantasie und Vorstellungskraft entwickelt sich und nimmt die Zukunft zum Gegenstand von Reflexion und Auseinandersetzung. Sie sind in der Lage, Perspektiven zu wechseln und die Gegenwart aus der Zukunftsperspektive zu betrachten. Sie sind in der Lage, ihre Umwelt zu reflektieren und herauszufinden, ob gegenwärtig laufende Prozesse nachhaltig sind oder nicht. Sie lernen durch bewusste Einflussnahme auf das Geschehen um sie herum, ihre eigene Zukunft wirksam mitzugestalten und ausgehend von ihrer Emotionalität Vorschläge zu entwickeln, wie Geschehen verändert werden kann. Sie werden angeregt, sich ihre eigene Zukunft vorzustellen und Visionen vom Leben in der Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Sie können nicht nachhaltige Lebensstile erkennen.
  3. Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
    Die Schüler/innen lernen, Probleme zu erkennen, Fragen zu formulieren und fachübergreifend zu denken. Sie üben, Zusammenhänge zu erkennen, eigene Lösungswege zu finden und Gelerntes in ähnlichen Kontexten anzuwenden. Sie sind im schulischen Rahmen in der Lage, sich Wissen über den eigentlichen Fachunterricht hinaus anzueignen.
  4. Selbstständig sowie gemeinsam mit anderen planen und handeln können
    Die Schüler/innen werden selbst tätig, um die Welt zu begreifen, zu erfahren und zu verstehen, und eignen sich eine altersgemäße Handlungskompetenz an. Sie erfahren, dass Fehler vorkommen dürfen und, dass Wissen veränderbar und vorläufig ist. In einfachen Planungsszenarien entwickeln und festigen die Kinder ihre Kenntnisse über nachhaltige Entwicklung.
  5. Sich verständigen und kooperieren können
    Die Kinder entwickeln einen möglichst hohen Grad an Kommunikationsfähigkeit. Es werden Situationen genutzt, in denen die Schüler/innen erleben, Konflikte friedlich zu lösen und im Team zu arbeiten. Hierbei werden solche Lernaufgaben gestellt oder aufgegriffen, in denen die Schüler/innen lernen, Hilfe und Unterstützung auch außerhalb der Schule zu finden, sodass sie sich im Rahmen der gestellten Aufgaben eine altersgemäße Medienkompetenz aneignen und exemplarisch erkennen, wo und wie sie an Entscheidungen teilhaben können.
  6. Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
    Die Kinder lernen, sich und andere zu motivieren. Sie lernen, dass es Spaß macht, sich einzubringen und andere zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass sie für ihre Arbeit Anerkennung finden, z. B. durch Berichte in der Zeitung über ihre Vorhaben oder gelungene Projekte.
  7. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
    Die Schüler/innen lernen, sich selbst wahrzunehmen, eigene Wünsche, Interessen und kulturelle Verhaltensweisen in der Familie und/oder im Freundeskreis zu erkennen und zu reflektieren.
  8. Empathie für andere zeigen können und Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können - Die Kinder entwickeln Empathie, Solidarität, Gerechtigkeit und Gemeinschaftsgefühl. Über den Begriff der Solidarität hinaus erkennen die Kinder Probleme in der Einen Welt und zeigen kindgemäße Lösungsansätze. Probleme des fairen Handels werden anhand von nachvollziehbaren Beispielen aufgenommen und durch Beispiele handlungsorientiert vertieft.

Diese Kompetenzen (zusammengefasst als Gestaltungskompetenz bezeichnet) haben ausnahmslos auch zum Thema Wasser Bezug. Die meisten der folgenden 10 Stationen verdeutlichen dies anhand konkreter Beispiele. Doch BNE kann nicht alleine durch entsprechende Inhalte erreicht werden. Sie erfordert bestimmte Methoden, bei denen Handlungsorientierung und situiertes Lernen, also praktisches Tun möglichst auch am Lernort Bach, am Lernort Wald etc. von zentraler Bedeutung sind.

Die Arbeit mit dem Wasser-Erlebnis-Koffer befördert die Anwendung von BNE-Methoden, denn hier finden sich Anregungen zum Experimentieren, Beobachten, Nachdenken, Diskutieren und dem Lernen an Stationen, entsprechend der Aufgliederung des Handbuches.

Wir empfehlen Ihnen darüber hinaus die Arbeit an außerschulischen Lernorten und regen die projektbezogene Kooperation mit Institutionen des Schulumfeldes an, um lokale Themen mit globalen Fragen zu vernetzen.

Eine Aufstellung der außerschulischen Lernorte in Rheinland-Pfalz finden Sie auf dem Bildungsserver.