Wasser ist kraftvoll
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die sichtbare Wirkung der Kraft von Wasser oder Gewässern durch Beobachten, Ausprobieren und Messen.
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Die Schüler/innen falten aus Alufolie Boote. In einer Wanne mit Wasser beladen sie die Boote mit Murmeln und zählen, wie viele sie aufladen können.
Sie merken schnell, dass sie die Folie am besten so formen, dass ein möglichst großer Raum umschlossen wird, d. h. möglichst viel Wasser verdrängt wird. Da die Kinder die Boote mit rollenden Kugeln beladen, erkennen sie außerdem, dass sich Ladung leicht verschiebt und Schiff und Ladung gefährdet.
AUFGABE:
Erlebe und probiere, wie kraftvoll Wasser ist.
Baue aus einem Stück Alufolie ein Boot.
Wie muss Dein Boot aussehen, damit es möglichst viel tragen kann?
Wie viele Murmeln kannst Du laden?
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Der Film vom Hochwasser der Müglitz am 22.8.2002 zeigt sehr eindrucksvoll die enorme Kraft des Wassers:
Unter anderem werden Autos, Container und Mülleimer mitgerissen. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass das Flussbett der Müglitz überbaut und eingedämmt wurde, um Siedlungsraum und Verkehrswege zu schaffen. Gewässer verlieren durch solche Maßnahmen natürliche Flächen zur Überschwemmung. Außerdem befinden sich manche Siedlungen im potenziellen Überschwemmungsgebiet, was die Hochwassergefahr steigen lässt und das Schadenspotential verstärkt.
AUFGABE:
Erlebe, wie kraftvoll Bäche und Flüsse sein können.
Schaue Dir den Film vom Hochwasser an. Schreibe auf, was alles passiert.
Bezug BNE:
Eine interdisziplinäre Herangehensweise an die Thematik greift neben den naturwissenschaftlichen auch historische und gesellschaftswissenschaftliche Aspekte auf, da der Mensch schon seit Urzeiten den Lauf von Gewässern verändert. Dass dies nicht immer nur gewünschte Wirkungen nach sich zieht, erleben wir leider nur all zu oft. Extreme Wetterereignisse und fehlende Retentionsräume verstärkten Hochwasser und Überschwemmungen.
BNE belässt es nicht bei der Darstellung der Katastrophen und der Analyse ihrer Genese, sondern befähigt zu interdisziplinären Herangehensweisen an Probleme. Neben naturwissenschaftlichen Experimenten haben auch Rollenspiele eine wichtige Funktion. Sie erörtern auf demokratische Weise an aktuellen wie historischen Themen Vor- und Nachteile von Eingriffen in Fließgewässer und diskutieren mögliche Alternativen. Recherchen, Expertenbefragungen und das Aufsuchen geeigneter Lernorte sollten nicht fehlen.
Bezug Rahmenplan:
Auftriebskraft und Ladung werden mit Hilfe der Algebra wahrgenommen, gemessen und interpretiert. Die Schüler/innen schätzen Mengen, zählen aus, rechnen in den Grundrechenarten, überschlagen oder wiegen einzelne Murmeln und errechnen das mittlere Gewicht, die Gesamtlast oder die Gesamtanzahl. Sie entwickeln eine Vorstellung von Volumen und Größen (Teilrahmenplan Mathematik (2002), S. 22-24, Orientierungsrahmen, S. 34).
Impulse:
- Ergänzend bestimmen die Schüler/innen das mittlere Gewicht der Murmeln. Dazu wiegen sie 10 oder 20 Murmeln, teilen das Gesamtgewicht durch die Anzahl der gewogenen Murmeln und errechnen die Ladung durch Angabe der geladenen Masse.
- Bilder und Filme vom heimischen Hochwasser, z. B. an Rhein und Mosel, und lokale Hochwassermarken veranschaulichen die Kraft der Gewässer.
- BMU - Unterrichtsmaterialien: "Ein Fluss ist mehr als Wasser"
Hrsg.: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), 2006 - Newsletter "Klima Kompakt"
Wichtige Entwicklungen im Klimaschutz aus den Bereichen Wissenschaft, internationale Politik, nationale Umsetzungsmaßnahmen und Unternehmen. Kostenfrei herunterzuladen von www.germanwatch.org. - Broschüre "Hochwasser-Spezial.de"
Veröffentlichung der NAJU Bundesgeschäftsstelle mit Fakten und Hintergründen zu Hochwassern. Zu bestellen unter http://www.naju.de/jugendbereich/abgeschlossene-projekte/hochwasser-spezial/ oder herunterzuladen von www.naju.de.